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Written by Gil Yaron   
Tuesday, 01 June 2010
Kritik ja, aber fair - Kommentar

Israel steht wieder am Pranger, diesmal wahrscheinlich zu Recht. Nichts kann entschuldigen, dass neun Zivilisten bei der blutigen Übernahme des internationalen Hilfskonvois im Mittelmeer getötet wurden. Selbst die Belagerung des Gazastreifens, lässt sich kaum verteidigen – weder moralisch, noch politisch. Sie hat der Herrschaft der Hamas im Gazastreifen nicht geschadet, sondern sie vielleicht sogar gestärkt. Ihr Wiederaufrüsten hat die Blockade nicht verhindert. Die Islamisten besitzen bereits Raketen, die Tel Aviv erreichen können. Sie besitzen genug Munition, feuern sie ihre Raketen doch wöchentlich auf israelische Städte ab und schießen auf israelische Landwirte, die ihre Felder nah der Grenze bearbeiten. Aber trotzdem verfehlt ein großer Teil der Kritik ihr Ziel, und dass aus zwei Gründen.

Zum ersten verkennt sie die Israels Beweggründe. Jerusalem handelte nicht in Bosheit, sondern Dummheit. Wer den Elitesoldaten an Bord der „Mavi Marmaris“ kaltblütigen Mord an Zivilisten vorwirft ignoriert den Tatbestand. Die Übernahme der fünf anderen Schiffe, die von Soldaten mit identischen Einsatzbefehlen geentert wurden, verlief reibungslos. Israel hatte für die Marmaris dasselbe geplant. Die Kommandos hatten ausdrücklich Anweisung erhalten, nur im Notfall von Schusswaffen Gebrauch zu machen. Doch sie waren nur unzureichend ausgerüstet. Die Bilder, die die israelische Armee veröffentlichte, lassen keine Zweifel: Hätten die Soldaten nicht geschossen, wären sie die Todesopfer geworden. Sie tragen keine Schuld. Aber ihre Führung hätte eine Situation, in der die Soldaten zwischen ihrem Leben und dem aggressiver Zivilisten entscheiden müssen, vermeiden müssen. Dafür gab es viele Optionen, die Israel übersehen hat.

Zweitens ist die Kritik an Israel zu einseitig. Sie lässt außer Acht, dass die Organisatoren es von Anfang auf eine Konfrontation mit Israel angelegt hatten, sie sich gar herbeiwünschten. Wiederholt schlugen sie die Angebote Israels und Ägyptens aus, die Hilfsgüter unter ihrer Aufsicht auf dem rechtmäßigen Weg und im Einklang mit internationalem Recht nach Gaza zu bringen. Doch sie wollten ja gar nicht der Zivilbevölkerung in Gaza helfen. Ein Slogan, den die Aktivisten an Bord der Schiffe skandierten, wirft Licht auf die wahren Absichten mancher Teilnehmer: „Haibar Haibar ya Yahud, Jaisch Muhammad sa Taud“ – „Haibar Haibar Juden – die Armee Muhammads wird zurückkehren“. Haibar war eine Oase, die Muhammad mit seinen Gefährten eroberte. Nachdem der Prophet die ursprünglichen jüdischen Einwohner überlistet hatte ließ er die Männer köpfen und verkaufte die Frauen in die Sklaverei. Ein wenig überzeugender Werbespruch für Friedensaktivisten.

Er überrascht jedoch nicht. Eine der Hauptorganisatoren der Flottille ist die türkische „Insani Yardim Vakfi“ (Stiftung für humanitäre Hilfe), kurz IHH. Sie ist eng mit der Hamas verbündet und unterstützt deren zivile Einrichtungen im Westjordanland, wie die „Islamic Charitable Society“ in Hebron und die „Al-Tadhamun Charitable Society“ in Nablus. In der Vergangenheit unterstützte sie die Hinterbliebenen palästinensischer Selbstmordattentäter, und soll früher dem internationalen Jihad Netzwerk in Bosnien, Syrien, dem Irak, Afghanistan und Tschetschenien in indirekte logistische und finanzielle Hilfe geleistet haben. An Bord der Schiffe befanden sich gesuchte Terroristen und bekannte Anhänger islamistischer Organisationen. So ist nur verständlich, warum Israel einen prüfenden Blick auf den Inhalt der Schiffe werfen wollte, bevor er den Kämpfern der Hamas in die Hände fiel.

Um die Bürger in seinem Süden zu schützen hat Israel die Pflicht, Waffenlieferungen nach Gaza aufzuhalten. Dabei sollte es aber geschickter vorgehen als bisher.

© 2010 Gil Yaron - Making the Middle East Understandable
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